Im Jahre 1927 ist D/S Rhône der letzte in der Schweiz gebaute Raddampfer. Er besitzt eine einzigartige Dampfmaschine, die auch ihre letzte Entwicklungsstufe darstellt. Sulzer hat offensich versucht, den Dampfantrieb mit der automatischen Druckschmierung wirtschaftlicher zu gestalten und damit auch weiter produzieren zu können.
Das Fassungsvermögen von D/S Rhône entspricht derjenigen eines D/S Montreux und D/S Savoie, d.h. ein mittelgrosses Schiff. Der Dampfer wird zum ersten Mal während dem Fête des Vignerons von 1927 eingesetzt. Während dem 2. Weltkrieg wird das Schiff stillgelegt und nimmt seinen Fahrdienst 1946 wieder auf. 1959 wird von der Kohle- auf die Erdölfeuerung umgestellt. 1968 werden, wie auf D/S Savoie und D/S Simplon, die beiden Original-Heizkessel ersetzt. Die neuen Kessel befinden sich heute noch in Betrieb.
D/S Rhône wird seither vielfältig eingesetzt. Markant war der berühmte « Rhône-Express », ab Genf bis nach St-Gingolph, in den Achtziger- und Neunzigerjahren, was dem Schiff die grösste jährliche Kilometerleistung (26‘000) aller Raddampferin der Schweiz bescherte.
Das zweite Leben der Dampfmaschine beginnt 2003
Der intensive Einsatz signalisiert die Notwendigkeit, eine Generalüberholung der Maschine vorzunehmen, die im Winter 2002-2003 erfolgt.
Winter 2010-2011 : “Aufwertung“ des Salons und der Dampfmaschine
Die automatische Druckschmierung benötigt die Kurbelwelle mit Hauben abzudecken, damit die Passagiere, die die Umdrehungen der Dampfmaschine vom Hauptdeck aus bewundern, nicht durch Oelstrahlen abgespritzt werden.
Diese Deckel, im Originalzustand aus Stahl gebaut, machen sie aber dadurch praktisch unsichtbar. Unter der Initiative der ABVL wurden deshalb diese metallischen Hauben durch eine Realisierung aus Plexiglas ersetzt und wie auf D/S La Suisse, D/S Simplon und D/S Savoie auf dem Hauptdeck über den Pleuelstangen die Holzlatten durch Glasplatten ersetzt, damit die typischen rythmischen Bewegungen der Dampfmaschine bewundert werden können.
In enger Zusammenarbeit mit der Association Patrimoine du Léman / APL wurde gleichzeitig das Mobiliar des 1. Klasse – Salons aufgefrischt.
DS Rhône hat seine Generalüberholung im Mai 2019 begonnen. Das Schiff hatte, mit Ausnahme einer Revision seiner Dampfmaschine im Winter 2002-2003, seit 1968, also seit über 50 Jahren, von keiner Solchen profitieren können.
Diese wurde hauptsächlich durch die drei Anrainerkantone, Hauptaktionäre der CGN, finanziert. Die ABVL hat sich mit 3,6 Mio SFr. und das Bundesamt für Kultur (BAK) mit 2,2 Mio SFr. daran beteiligt.